Auszug Pressetext _versus_ Das
Schaffen der in Wien lebenden Tiroler Künstlerin Barbara Doser
bewegt sich im
Bereich der experimentellen Videokunst, Malerei und Print.
Ausgangspunkt ihrer
Arbeiten ist die seit den 1960er Jahren bekannte Technologie des Video
Feedback(1),
bei der durch Parallelität und Kreislauf visuelle Ereignisse auf
sich selbst
abgebildet werden. Doser,
die sich seit 1994 mit dieser Technik beschäftigt, nützt in
ihren Arbeiten die
geräteimmanenten „autogenerativen“ Bildgenerierungsprozesse, die
sich aus der
Verbindung einer Videokamera mit einem Monitor ergeben. Weiteres
Abfilmen von
Ausschnitten, Zerlegung und Neuordnung von Einzelbildern, Manipulation
der
Geschwindigkeit, Bearbeitung am Computer etc. geben nicht nur Einblicke
in die
Apparatestrategien, sondern bringen gleichzeitig neue Bildkosmen
hervor, die für
den Betrachter sowohl synästhetisch (Bewegtheit und Klang) als
auch in Form von
Tafelbildern und Prints zugänglich gemacht werden. In
der Ausstellung „_versus_“ werden Videos, Malerei und Prints der
letzten Jahre
gezeigt - „Formen in Bewegung versus Bewegung als Form“. Während in der aktuellen Ausstellung "rococo[r]elation" in der Studiogalerie des Landesmuseums Ferdinandeum (31. Oktober 2008-11. Jänner 2009) der Schwerpunkt auf Bewegtbild in Form einer Videoinstallation gelegt ist, liegt der Fokus in der Andechsgalerie auf Standbilder in Form von Tafelbildern und Prints, die aus Video Feedbackmaterialien resultiern. Barbara Doser: "Aus
meinen Videoarbeiten, basierend auf Video Feedbacks - abstrakte Welten
räumlicher Komplexität und dynamischen Verhaltens -, gehen
antizipatorisch Standbilder
hervor, die in Tafelbilder und Prints umgesetzt werden. Sie entstehen
aus dem
Bestreben, einerseits in die Flüchtigkeit des Mediums Video
einzugreifen und
über einen Mediensprung zu Ergebnissen zu gelangen, die eine
dauernde sinnliche
Wahrnehmung zulassen und andererseits bzw. gleichzeitig, um Einblicke
in
Details von Feedback Videos zu geben, die bei fortlaufender Bewegung
der
Videobilder nicht wahrgenommen werden können. (1) Bei der klassischen Video
Feedback
Technologie wird eine Videokamera auf einen Monitor gerichtet, mit
dem sie
gleichzeitig verbunden ist. Die Kamera nimmt den Monitor auf und sendet
das
Bild unmittelbar zum Monitor zurück usw. Der Monitor ist im
Monitor in immer
kleinerem Maßstab „tunnelartig“ zu sehen, verkleinert bis hin zu
einem Punkt.
Wird dieser Punkt herangezoomt entwickeln sich autogenerativ dynamisch
pulsierende Muster, die sich durch Drehung der Kamera spiralförmig
bzw. radial
aus dem Zentrum organisieren und rotieren. Durch die Manipulation des
Umgebungslichtes, der Stellung der Kamera sowie Steuerung der
Geräte (Fokus,
Helligkeit, Kontrast etc.) kann auf die eigendynamische
Selbstorganisation Einfluss
genommen werden, sodass Motiv, Form, Farbe, Kontraste, Bewegung und
Richtung
die Bildkomposition begründen. |
|>
back solo exhibition Galerie im Andechshof 6020 Innsbruck, AT 21.11. 2008 - 13.12.2008 _versus_ (c) Barbara Doser kobold (2001) Acryl auf Pressspan Format á 60 x 60 cm |