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sexslles: cover_un_cover
the magic of covering / die magie der hülle

part of the project sexslles 02, 2011
 

video installation with object

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Kro Art Contemporary                                     

Space #2 - räume offengelegt
16.11.2011 - 16.01.2012
Getreidemarkt 5, 1060 Wien, AT

installation-cover_un_cover(c)Barbara_Doser-2011
Videoinstallation cover_un_cover (2011)            > next
                                                                                         
Projektnotizen
„sexslles“ betitelt einen künstlerischen Werkzyklus, der für sich einen neuen Zwischenbereich schafft, am einen Ende begrenzt vom viel diskutierten „sex sells“, am anderen Ende begrenzt durch das Adjektiv „sexless“ (geschlechtslos).
Allein durch die Wortschöpfung „sexslles“, bei der „sells“ umgedreht und zu einem fehlerhaften „lles“ für „less“ wird, signalisiert, dass es um Verdrehungen des Sinnes und der Wahrnehmung geht. Voraussetzung dafür ist das von Mustern geprägte menschliche Denken, das mittels künstlerischer Mittel irritiert werden kann – durch Nonkonformität. Sie ist hier nicht nur Mittel zur Irritation, sondern auch Sinnbild eines soziokulturellen Pluralismus, der  für die potentielle Unendlichkeit von Mustern steht.
Bei der Videoinstallation „sexslles: cover_un_cover“ werden permanent sich verändernde abstrakte Muster auf einen sich ver- und enthüllenden menschlichen Körper projiziert. Sie stehen für gesellschaftliche Werte und Normen, die in einem performativen Akt mit eingehüllt und wieder enthüllt werden.
Dabei werden beim Rezipienten Assoziationen, die längst als Muster vorliegen, aktiviert. Es geht scheinbar um erotisches Enthüllen bis hin zur Totalverhüllung (Burka). Gleichzeitig wird ein Werteschema in Gang gesetzt, das zwischen aufregend und verwerflich pendelt bis hin zu unterdrückend oder provozierend.
Die Hülle als reale oder imaginäre Barriere zwischen zwei Sphären - dem Innen und Außen -  bringt stets Ambivalenz auf mehreren Ebenen mit sich. Sie zieht in Bann und hält gleichzeitig auf Distanz, sie wird zum Thema, obgleich sie nicht Thema ist. Dabei manövriert die Hülle stets in einen zugleich eingegrenzten und ausgegrenzten künstlichen Raum – eine Enklave.
 
In der vorliegenden Installation bietet die Hülle keinen Schutz vor den Mustern, die wir stets generieren und gestalten, mit denen wir leben, die uns manipulieren und lenken. Im Gegenteil, bei jeder weiteren Verhüllung scheinen sie verinnerlicht und als Erbe in die Vielheit von Eigenwelten weitergetragen zu werden.
 
Die projizierten abstrakten Muster gehen auf Videofeedback Muster zurück, die Barbara Doser seit Anfang der 90er Jahre generiert und weiterentwickelt. Verwendet in Experimentalvideos, Videoinstallationen, Tafelbildern, Objekten oder gedruckten Werken führen sie stets in ein abstraktes Bilduniversum, in dem es um Formen in Bewegung und Bewegung als Form geht.


siehe Publikation: Barbara Doser: Video-Feedback – Poesie der Lichtmuster, Wien 2010
                                               

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